2. Woche im Homeschooling | Oberstufenschule Grünau 1. Woche Homeschooling.

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2. Woche im Homeschooling

Wir haben zahlreiche Rückmeldungen zu den ersten Tagen erhalten und dies hat uns darin bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, auch wenn nach oben sicher noch Luft gegeben ist. Wir bedanken uns an dieser Stelle für alle Beiträge im Sinne von «Ihre Zufriedenheit freut uns, ihre Kritik bringt uns weiter». 

Bevor wir die aktuelle Situation wiedergeben, ist es uns ein Bedürfnis, zu erläutern, wie wir auf die aktuelle Form der Beschulung trotz Schulschliessung gekommen sind. Uns ist bewusst, dass wir mit dem System in der vergangenen Woche nicht alle Schülerinnen und Schüler gleich abholen konnten und es wahrscheinlich sehr viele Jugendliche gibt, welche auch in einer freieren Form dranbleiben würden. Ein freies Arbeiten alleine, mit offenen Formen und massenhaft Aufträgen, welche die Jugendlichen überhäufen, erachten wir in der aktuellen Situation für einen Grossteil der Jugendlichen als wenig zielführend. Hier sind riesige Unterschiede zu den Primarschülern erkennbar. Präfrontaler Cortex lässt grüssen - oder eben nicht.

Da wir davon ausgehen, dass die Situation länger als bis zu den Frühlingsferien dauern wird, waren für uns mehrere Punkte spurgebend:

Kommunikation
Sowohl zu den Jugendlichen wie auch zu den die Eltern wurden klare Kommunikationswege aufgebaut. Dies als definierte Grundlage für die Aufrechterhaltung der Zusammenarbeit nach verfügter Schulschliessung. Zu den den Jugendlichen läuft dies über Teams, zu den Eltern über die Homepage. Diese Kommunikationskanäle wurden Anfang März den Eltern in einem Brief mitgeteilt und die Verbindung zu den Jugendlichen über Teams sichergestellt.

Struktur geben
Die COVID-19-Pandemie hat unseren Alltag verändert und enorm verlangsamt. Das hat sicherlich Gutes. Schon im Vorfeld der Schulschliessung wurden wir von unseren Jugendlichen angesprochen «Wann haben wir keinen Unterricht». Für viele von ihnen hatte die Aussicht auf «Schule geschlossen, zu Hause chillen» mehr als ihren Reiz. Zumindest kurzfristig. Den langfristig - und wir müssen davon ausgehen, dass es länger als bis zu den Frühlingsferien andauern wird - ist es enorm gefährlich, wenn für die Jugendlichen die Strukturen wegfallen. Dem wollen wir entgegenwirken und gleich zu Beginn sagen: Schulschliessung, heisst nicht keinen Unterricht, sondern einfach anderer Unterricht.

chancengerecht / verbindlich wirkend / verbindlich dranbleiben
Wir wollen auch Jugendliche erreichen, welche weniger Support von zu Hause haben und deren – sagen wir mal optimistisch – "Pubertätsbedingter Zustand" bei freiem Arbeiten nur wenig Disziplin und Dranbleiben erkennen lässt. Daher klare Zeiten, verbindliche Aufträge und Präsenzkontrolle mit Challenge.

Lerninhalte vertiefen, Kompetenzen erweitern langfristig dranbleiben
Wir wollen ein System, dass es uns ermöglicht, langfristig und interaktiv die Jugendliche mit Lerninhalten zu fördern. Daher klar geführt und strukturiert beginnen und mit der Zeit öffnend und freiere Formen zulassend.

umfassend begleitend
Wir wollen ein System, bei welchem wir einen direkten und verbindlichen Kontakt zu unseren Jugendlichen aufbauen können (Coach, Nachfragen), so dass dieser auch in einer späteren Phase, wenn einigen Jugendlichen die Decke auf den Kopf fallen wird, uns noch Möglichkeit gibt, dran zu bleiben und verbindlich zu unterstützen. Dies soll durch das Alltags- und Lernjournal und regelmässige Telefonkontakte sichergestellt werden.

Fehler zulassend
Wir wollen ein System, das Fehler zulässt und sind uns bewusst, dass dies in der aktuellen Situation auch gar nicht anders möglich ist. Dies bei uns Lehrpersonen beim Entwickeln des Homeschooling, aber auch bei den Jugendlichen zu Hause. Wir nehmen die Fehler als Chance wahr, uns weiter zu entwickeln. Dies auf allen Ebenen.

"über Corona hinaus" weiterbringend
Wir wollen ein System, dass uns als Schule im Bereich Digitalisierung weiterbringt. Jugendliche wie Lehrpersonen sollen sich vertieft mit den zur Verfügung gestellten Instrumenten (Hard- wie Software) auseinandersetzen und ihre Kompetenzen erweitern. Wir haben an der Grünau die Chance, dass wir sowohl bezüglich Hardware (alle Jugendlichen haben ein Gerät) und Software (mit Teams, OneNote, etc. wurde flächendeckend bereits – wenn auch auf unterschiedlichem Niveau – gearbeitet), als auch Einsatzerfahrung und Kenntnis im Team gut aufgestellt sind.


Wir haben den Vorteil, dass wir an der Oberstufenschule Grünau bereits seit zweieinhalb Jahren einlaufend mit den notwendigen Apps arbeiten und seit Sommer 2018 die Jugendlichen etappenweise mit persönlichen Notebooks ausrüsten. Enorm profitieren wir von einem IT-Supportteam aus der Lehrerschaft, das kompetent und lösungsorientiert Grünau spezifische Entwicklungen ermöglicht und umsetzt. Wir haben ein Team aus Verwaltung, Hauswartung, Schulrat, Schulleitung und Lehrerschaft, das bereit ist, sich darauf einzulassen und die Herausforderung mit hohem Engagement anzugehen. Wir haben eine Schülerschaft, die dran bleibt und mitzieht.

Und nicht zuletzt haben wir Sie als Eltern, die auch in dieser noch immer surreal anmutenden Zeit bereit für die Zusammenarbeit sind. Diese Konstellation wird uns helfen, die Krise zu überwinden und gestärkt daraus hervorzugehen.

Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Beteiligten.

Nun wollen wir Ihnen gerne noch einen Eindruck in den aktuellen Unterrichtsalltag vermitteln (Videolink).

2. Woche im Homeschooling